anlässlich des titels
"gewalt im klassenzimmer" taucht im aktuellen spiegel (ausgabe nr. 14 / 3.4.06) mal wieder der name "counterstrike" auf. natürlich nervt es, dass das angeblich so schlaue magazin den namen des spiels, auf den es sich im artikel zum titel-thema kurz bezieht, mal wieder falsch schreibt. erinnerungen wurden allein bei dem zusammenhang mal wieder wach an "erfurt", "robert steinhäuser" und "counterstrike", wo die medien im allgemeinen eher extrem uninformiert als kompetent den namen "counter-strike" (ja, so schreibt es sich, lieber spiegel) in den dreck gezogen hat. der spiegel beteiligte sich damals an der debatte und schrieb mist.
heute kommt der spiegel in dem angesprochenen artikel nur ein mal auf counter-strike. es ist nur ein absatz, aber der inhalt davon ist interessanterweise mal ganz ok:
komplexer förderbedarf - das ist, was den kampf gegen die jugendgewalt so schwierig macht. denn der bedarf ist so komplex wie die ursachen der gewalt. in den vergangenen jahren warnten experten immer wieder vor horrorfilmen und ballerspielen. robert steinhäuser, amokläufer von erfurt, liebte "counterstrike" - zufall oder kausaler zusammenhang? die forscher sind uneins, aber viele gehen davon aus, dass sich virtuelle gewalt in realer gewalt niederschlagen kann - wenn die jugendlichen ohnehin zu gewalt neigen.
erstens wird nicht abwertend von "killerspielen" geredet, sondern immerhin von "ballerspielen". es ist zwar sehr bedenklich, spiele wie counter-strike so zu nennen ("taktik-shooter", lieber spiegel), aber immerhin besser. in vielen medien sieht man sogar heute immernoch, dass plump behauptet wird, forscher seien der meinung, virtuelle gewalt schlage in realer gewalt nieder *punkt* das, was man hier sieht, ist da doch schon viel differenzierter und wahrheitsgemäßer. außerdem beleuchtet der artikel auch im weiteren verlauf die ursachen von gewalt gut.
tja, ws hab ich da zu meckern?! ganz einfach:
ich weiß nicht, ob das vielleicht einfach bloß eine art symbolfoto ist. kann ja sein. aber selbst dann ist es ja blöd. jedenfalls ist folgendes foto auf seite 28:

sehr symbolisch das ganze, nicht wahr? wer counter-strike spielt - so wie ich - wird den kopf schütteln. natürlich muss auf dem foto eine geisel umgebracht werden. wahrscheinlich, um zu zeigen, was für böse sachen man in dem spiel machen kann. und dann das ganze blut. lächerlich! solche splatter-effekte gibt es in counter-strike eigentlich nicht! außer man macht sich ran einen blut-patch oder sowas zu installieren. dann ist es noch dazu - glaube ich - die alte version von dem spiel. woher wissen die eigentlich welche version steinhäuser gespielt hat? müssten die das nicht eigentlich dazu schreiben? denn counter-strike ist nicht gleich counter-strike. da gibt es die beta 5.2, version 1.3, 1.5, 1.6 und counter-strike: source. und das sind nur die, die am beliebtesten sind. dann noch: wieso zum henker nimmt der die pumpgun? wahrscheinlich weil das eine ganz besonders böse waffe ist, denn benutzt wird sie SEHR selten.
fazit von mir: das bild hat jemand gemacht, der das spiel so böse wie nur irgend möglich darstellen wollte. sonst ist das ganze kaum erklärbar. und der spiegel hat es höchstwahrscheinlich als symbolfoto für counter-strike irgendwo gefunden und hingepinnt. so a la "wir brauchen noch irgendein foto von dem spiel da". naja die normalen szenen in counter-strike wären für außenstehende ja eh ziemlich langweilig und so wenig böse.
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